Praxiselemente der Lehrerausbildung

Das neue Lehrerausbildungsgesetz von 2009 (LABG §12) sieht verpflichtende Praxiselemente für alle Lehramtsstudierenden der neuen Bachelor-/Master-Studiengänge vor. Alle Praxiselemente müssen von den Studierenden in einem Portfolio dokumentiert werden.  Während der Praktika an den Schulen werden die Lehramtsstudierenden von einem Mentor/einer Mentorin betreut. Diese Aufgabe übernimmt am BK Siegburg z.Zt. Frau Bauersfeld.

Eignungspraktikum 

Das Eignungspraktikum ergänzt das Studium, ist aber nicht Teil des Studiums. Am Lehrberuf Interessierte sollen sich in der Schulpraxis über den Lehrberuf Informieren und über die persönliche Eignung reflektieren.

Es kann vor dem Beginn des Studiums absolviert werden und soll möglichst vor Beginn des Orientierungspraktikums abgeschlossen sein. 

Die besondere Herausforderung für die Praktikanten ist der Rollenwechsel vom Schüler zum Lehrer. Da einige Praktikanten das Eignungspraktikum im gleichen Jahr antreten in dem sie auch Abitur gemacht haben, ist es wichtig, sie in diesem Wechsel durch Feedback zu unterstützen. Die Praktikanten sollen aus der Perspektive der Lehrkraft vor allem auch die außerunterrichtlichen Tätigkeiten kennenlernen. 

Da das Eignungspraktikum vor der Aufnahme des Studiums abgeleistet werden kann, muss es nicht fächergebunden sein. Ziel ist es, möglichst viele Veranstaltungen der Schule zu besuchen und die Gelegenheit zur Hospitation zu geben.

Praktikanten, die vorher keine Ausbildung abgeschlossen haben, sollen besonders das System Berufskolleg kennenlernen. Das BK Siegburg muss aufgrund seiner Größe jährlich fünf Eignungspraktikumsplätze anbieten. Die Vergabe der Praktikumsplätze erfolgt über ein internetgestütztes Buchungssystem (http://www.schulministerium.nrw.de/BP/ELISEAngebote).

Es ist nicht möglich, das Praktikum an unserer Schule abzuleisten, wenn der Praktikant oder die Praktikantin diese als Schüler oder Schülerin besucht hat. Die Eignungspraktikanten am BK Siegburg absolvieren ihr Praktikum normalerweise in der vorlesungsfreien Zeit, d.h. kurz nach den Sommerferien und kurz nach dem Halbjahreswechsel.  Die Reflektion der persönlichen Eignung wird unterstützt durch ein Online-Angebot. Das Programm „Career Counselling for Teachers“ ist ein Laufbahnberatungsprogramm für Lehrkräfte. Speziell für Eignungspraktikantinnen und Eignungspraktikanten werden unter www.nrw.cct-germany.de vielfältige Informationen und Selbsterkundungsverfahren angeboten. Diese sind auch Grundlage für die abschließende Eignungsberatung.   

Umfang
Das Eignungspraktikum wird von den Schulen verantwortet und hat einen Umfang von 20 Praktikumstagen. Die durchschnittliche tägliche Einsatzzeit der Praktikantinnen und Praktikanten beträgt sechs Zeitstunden. 

Aufgaben der Schule
Grundsätzlich sind alle öffentlichen Schulen Ausbildungsschulen und alle Lehrer und Lehrerinnen Ausbildungslehrer und Ausbildungslehrerinnen.

Aufgabe des Mentors 
Die Aufgabe der Mentorin ist es, den konkreten Ablauf des Praktikums zu gestalten und den Praktikanten als Ansprechperson zur Verfügung zu stehen. Im BK Siegburg findet für alle Praktikanten vor Aufnahme des Praktikums ein Erstgespräch statt.  Inhalte des Erstgespräches sind:

  • Informationen zum BK Siegburg 
  • Organisatorisches (Schulrundgang, Hausordnung, Organigramm, Terminplan)
  • Formulierung der Ziele und Erwartungen des Eignungspraktikanten
  • Ablauf des Praktikums (Einsatz des Praktikanten, Einsatzwünsche)
  • Erläuterung des Praktikumsvertrages
  • Unterzeichnung

Das Erstgespräch findet in der Regel mehrere Wochen vor Beginn des Praktikums statt (Bei Praktikumsstart nach den Sommerferien z.B. in der letzten Schulwoche vor den Ferien).  Nach dem Erstgespräch erstellt die Mentorin den Stundenplan für die Eignungspraktikanten und informiert die beteiligten Kollegen/innen.  Das Eignungspraktikum sieht sowohl eine Zwischenreflektion als auch eine abschließende Eignungsberatung vor. Die abschließende Eignungsberatung erfolgt am BK Siegburg durch die Mentorin. Hier findet ein Abgleich zwischen der Fremdwahrnehmung des Praktikanten durch die Ausbildungslehrer und der Selbstwahrnehmung statt. Abschließend soll die eigene Studienwahl des Praktikanten reflektiert werden. Es ist nicht Ziel der Eignungsberatung, dass die Mentorin den/die Praktikanten/Praktikantin als geeignet oder ungeeignet für den Lehrerberuf beurteilt. 

Aufgaben der Ausbildungslehrer
Die Eignungspraktikanten sollen vor allem hospitieren, keinen selbstständigen Unterricht erteilen, sie können aber begrenzte pädagogische Erfahrungen sammeln, z.B. unter Anleitung Aufgaben einer Lehrkraft übernehmen. Die Ausbildungslehrer/innen müssen kein Gutachten erstellen, in der Regel erfolgt vor der Eignungsberatung eine kurze formlose Abfrage der Wahrnehmung des Praktikanten/der Praktikantin durch die Mentorin.
 

Orientierungspraktikum 

Ansprechpartnerin: Frau Bauersfeld

Nach §12 LABG erfordert der Zugang zum Vorbereitungsdienst ein mindestens einmonatiges Orientierungspraktikum. Die Verantwortung tragen die Hochschulen.

Das Orientierungspraktikum wird in der Regel im ersten Studienjahr abgeleistet und dient der ersten Erkundung des Berufsfeldes. Der Student/die Studentin entscheidet nach Absprache mit der Mentorin und der Ausbildungslehrer, ob er/sie Unterricht erteilt.  Die Praktikanten sollen in ihren Studienfächern hospitieren und wenn möglich an Fach-/Lehrer- und Gesamtkonferenzen teilnehmen.

In der Regel wird das Orientierungspraktikum an den Hochschulen durch Vorbereitungsseminare begleitet. Die Praktikanten erhalten von der Hochschule Informationen zur Durchführung der Praktika und geben diese an Mentoren und Ausbildungslehrer weiter.