„Es ist des Lernens kein Ende“ - so ein Zitat Robert Schumanns, das die Bildungsgangleiterin Helga Flöttmann-Lapuhs einleitend - als Impuls- an die Abiturienten richtete. Es sei eine klassische Lebensweisheit, denn der Lernprozess als solcher begleite den Menschen sein Leben lang. Vorab hatte es bereits eine launige Rede der beiden Abiturienten – Luise Hombach und Florian Schliefen – gegeben, die die letzten 3 Jahre Revue passieren ließen. 

75 Schüler und Schülerinnen haben ihr Abitur – das 20. am Berufskolleg Siegburg - in 2019 am beruflichen Gymnasium bestanden – und das teilweise mit herausragenden Ergebnissen. Insgesamt 17 Schülerinnen und Schüler erzielten in der Reifeprüfung einen Schnitt mit einer 1 vor dem Komma. Die Abiturienten wurden von ihren Lehrern sowie Eltern zu ihrem herausragenden Ergebnis im Abitur beglückwünscht. 

Auch die Schulleiterin Frau Steffens verabschiedete die Absolventinnen und Absolventen in einer ermutigenden zukunftsbejahenden Abschlussansprache. Sie zeigt den Abiturienten auf, dass sie die Beziehung zu ihren Mitmenschen trotz der Digitalisierung nicht vernachlässigen sollen, da gemeinschaftliches Miteinander ausschlaggebend für eine gelungene Zukunft sei.

Mit dem Verweis auf die Erkenntnisse Aristoteles verdeutlicht die Schulleiterin, dass der Mensch ein auf Gemeinschaft angelegtes Wesen sei. In der heutigen Zeit fänden sich jedoch immer mehr Indizien, dass Menschen allein Leben und sich aus der Gemeinschaft zurückziehen, häufig in eine virtuelle Welt. 

Besonders beim Lernen ist jedoch die Beziehung ausschlaggebend für Erfolg. Steffens zitierte den Freiburger Neurobiologen Joachim Bauer, der folgendes sagte: „Die stärkste Motivationsdroge für junge Menschen ist der andere Mensch!“ Sie zeigte den Abiturienten, dass ein gutes Miteinander wichtig für den Erfolg in ihrem Leben sei. Frau Steffens freute besonders, dass viele Abiturientinnen und Abiturienten im Vorfeld ihrer Abschlussfeier betont haben, dass sie in den drei Jahren zum Abitur gelernt hätten, mit Menschen zusammen zu sein und mit ihnen zusammen zu lernen; Menschen, mit denen man sonst nie freiwillig zusammengekommen wäre. 

Besonders in der heutigen Digitalisierung ist das Führen von engen vertrauensvollen Beziehungen schwer. 

Laut Steffens stelle die Digitalisierung jedoch keine Gefahr, sondern eine große Chance dar, wenn wir darüber das Allerwichtigste, die Beziehungen zu den Menschen, mit denen wir leben und arbeiten, nicht vergessen. 

Das Erlangen der Hochschulreife sei natürlich ein besonderes Erlebnis, so Flöttmann-Lapuhs, andererseits aber auch nur ein kleiner Schritt auf der zukünftigen Lebensbahn der Abiturienten. 

Viele weitere Herausforderungen seien zu meistern in ihrem Leben, aber man könne gerade am Abend der Abiturfeier feststellen, dass die Abiturentia 2019 auf einem guten Weg sei mit ihren überzeugenden Leistungen, auch dem Engagement einer Reihe von Schülern für die Gemeinschaft – nicht zuletzt im Rahmen der Abiturfeierlichkeiten. Abschließend wünschte die Bildungsgangleitung den Abiturienten, Menschen zu finden, die sie auf ihrem Weg begleiten, ihnen in Freundschaft und Liebe verbunden seien, dabei sich stets auch einen Teil ihrer jugendlichen Unbeschwertheit zu bewahren, vor allem aber auch Ihre Träume zu leben. 

Ja, sie sollten mit dem ganzen Herzen bei ihrer Arbeit sein, sich aber auch Mußemomente gönnen, um die anderen interessanten und schönen Aspekte der Welt und des Lebens zu genießen. 

Sie verwies auf das Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse und zitierte den zentralen Vers: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und hilft zu leben.“ Das Loslassen des Alten gehört zum Neuanfang hinzu – so Flöttmann-Lapuhs. Um den Zauber des Anfangens zu spüren und Chancen wirklich zu nutzen, müsse man bereit sein, Dinge zu beenden. So ein Anfang liege jetzt vor den Abiturienten. 

Flöttmann-Lapuhs erinnerte darüber hinaus noch einmal an den Erfolg der Schüler im Projekt Jugend und Wirtschaft von der FAZ, ebenso wie an die eindrucksvolle Theateraufführung von Dürrenmatts „Die Physiker“, nicht zu vergessen die Gruppe der „Juniorstudenten“, die in der Jahrgangsstufe 13 engagiert an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg neben der Schule studiert haben. 

Auch das soziale Engagement einer Reihe von Schülern nicht zuletzt im Rahmen der Abi-Feier-Planungen sowie deren Durchführung wurde hervorgehoben. 

Die Abiturienten fanden im Laufe des Abends für ihre LK- und Grundkurslehrer lobende Worte und bedankten sich zudem mit individuell ausgesuchten Geschenken für ihre Lehrer. 

 

Alle waren sich am Ende dieses Abends einig, dass diese Abiturfeier – die 20. – eine ganz besondere gewesen sei.