Aktion gegen Rassismus - Schüler*innen und Kollegium des Berufskollegs des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg „zeigen Gesicht“

Die grausamen Bilder gingen um die Welt: ein Polizist kniet minutenlang auf dem Hals eines wehrlosen Mannes, seine Kollegen helfen ihm dabei oder schauen nur zu. Der Mann erstickt am Ende qualvoll. Der Fall George Floyd hat nicht nur in den USA sondern weltweit Proteste ausgelöst und Debatten über das Thema Rassismus im Alltag angestoßen. Auch in Deutschland gingen viele Menschen auf die Straße, um auf das so wichtige Thema aufmerksam zu machen. Denn eines ist klar: auch wenn man die Situation in Deutschland oder anderen Ländern nicht unmittelbar mit den USA vergleichen kann, gibt es hier auch Missstände und nicht wenige Menschen sehen sich latentem oder offenem Rassismus ausgesetzt.

Um dem Ganzen ein ganz klares Zeichen entgegen zu setzen, hat sich das Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg mit seinen Schüler*innen zu einer besonderen Aktion entschlossen. Nach dem Vorbild des Vereins „Gesicht zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland“ ließen sich Schüler*innen und Lehrer*innen fotografieren, um mit einer großen Fotokollage zu zeigen: an dieser Schule haben Rassismus und Diskriminierung keinen Platz! Am Berufskolleg lernen Schüler*innen aus über 40 Nationen friedlich miteinander und so soll es auch bleiben. Trotz des Corona-bedingt nur eingeschränkten Schulbetriebs beteiligten sich zahlreiche junge Leute an der Aktion, für viele war sofort klar: keine Frage, da mache ich mit.

„Es ist schön, so viel Engagement bei jungen Leuten zu sehen,“ so Kirsten Kudelko, Bildungsgangleiterin der Höheren Handelsschule. Auch für sie stand gleich fest, dass sie die Aktion unterstützen möchte. „In der nächsten Woche entlassen wir wieder zahlreiche Schüler*innen, die das Fachabitur, das Abitur, einen Handelsschul- oder Berufsschulabschluss erlangt haben. Sie alle soll die Kollage daran erinnern, dass es im Leben nicht nur auf schulischen Erfolg ankommt. Wichtig ist es vor allem, Werte zu entwickeln und dafür einzustehen. Und Toleranz gehört dabei auf jeden Fall zu den wichtigsten Eigenschaften.“

Auch Schulleiterin Daniela Steffens ist von der Aktion begeistert. „Wir möchten, dass sich hier an unserer Schule niemand aufgrund seiner Hautfarbe, Nationalität oder Religionszugehörigkeit ausgegrenzt fühlt. Wir möchten Vorurteile abbauen und unsichtbare Barrieren überwinden. Die Aktion ist ein sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung jeder Art. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir auch mit Hilfe unserer engagierten SV künftig immer wieder Projekte durchführen, die Schüler*innen und Lehrer*innen gleichermaßen für das Thema sensibilisieren.“

Ein ganz herzliches Dankeschön allen Schüler*innen und Kolleg*innen, die sich so bereitwillig an der Aktion beteiligt haben und die Realisierung unterstützt haben, darunter Kirsten Kudelko, Lisa Nossol, Jeannine Gebauer, Anne Strasser und Anja Noll.