Seine Ausbildung absolvieren und gleichzeitig einige Wochen berufliche Auslandserfahrung sammeln ist dank des Konzepts Berufsbildung ohne Grenzen des Deutschen Industrie- und Handelskammertags inzwischen einfach umzusetzen.

Auch am Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg haben Berufsschüler:innen während der du-alen Ausbildung die Möglichkeit, einige Zeit im Ausland zu verbringen. Das Berufsbildungsgesetz sieht seit 2005 eine Internationalisierung der Berufsausbildung vor, seit 2012 besteht die Aufforderung des Bundestags, dass bis 2020 10% der Auszubildenden einen Teil ihrer Berufsausbildung im Ausland verbringen. Aus diesem Grund fand in den letzten Tagen am Berufskolleg eine Informationsveranstaltung zum Auslandspraktikum während der Berufsausbildung durch Marie Hoffmann, Mobilitätsberaterin bei der IHK zu Köln, statt.

Als Kirsten, Tabea und Christian, die im Sommer ihre Ausbildung für Kaufleute im E-Commerce am Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg begonnen haben, von der Möglichkeit des Auslands-aufenthaltes erfuhren, war für sie direkt klar, dass sie sich für die Informationsveranstaltung anmelden. Kirsten reist gerne und hat ein großes Interesse an Sprachen, sie fände es sehr spannend, ein Unternehmen in einem anderen Land mit verschiedenen kulturellen Hintergründen kennenzulernen. Auch Tabea ist begeistert: „Es ist eine große Chance, einen Teil meiner Ausbildung im Ausland zu verbringen. Man kann viele Erfahrungen sammeln und sich persönlich weiterentwickeln, aber auch das Unternehmen kann daraus viel gewinnen. Es ist als Auszubildender nicht selbstverständlich diese Chance zu bekommen.“

Die IHK unterstützt Auszubildende ein Praktikum im Ausland zu absolvieren, dabei sind drei bis zwölf Wochen eine übliche Praktikumsdauer. Der Aufenthalt wird von der IHK durch die Mobilitätsberater:innen gemeinsam mit den Auszubildenden organisiert. Frau Hoffmann bietet dazu individuelle Be-ratungen für die jungen Leute an, in denen sie mit ihnen nach einer maßgeschneiderten Praktikumsmöglichkeit im Ausland sucht, die beruflich zur Ausbildung passt. Sie kooperiert auch mit anderen Ver-mittlungsorganisationen, die Auszubildene bei einem Auslandspraktikum betreuen. Außerdem beantragt sie Stipendien und informiert über die Finanzierung, zum Beispiel durch das Programm Erasmus+. Des Weiteren unterstützt sie Auszubildende, wenn ihre Ausbildungsbetriebe sie zunächst nicht für ein Auslandspraktikum freistellen möchten oder wenn die Betriebe Fragen zum Programm oder zu Versicherungen haben. „Mir bietet es Sicherheit, dass die IHK mich bei der Organisation des Auslandsaufenthaltes unterstützt,“ berichtet Kirsten.

Durch einen beruflichen Auslandsaufenthalt von mindestens 2 Wochen können Berufsschüler:innen das Zusatzzertifikat „Internationale berufliche Mobilität“ erwerben, das ihnen in Ergänzung zum Berufsschulabschlusszeugnis überreicht wird. Damit können sie bei Bewerbungen potenziellen Arbeitgebern eine internationale Ausrichtung ihrer Ausbildung nachweisen. Aber der Auslandsaufenthalt bietet für die Auszubildenden noch mehr Vorteile. „Ich denke, dass man von Auslandsaufenthalten immer profitiert, weil man lernt, selbstständiger zu werden. Außerdem kann man seine Sprachkenntnisse erweitern und sich für seine berufliche Zukunft Perspektiven ausbauen,“ fasst Kirsten die positiven Aspekte zusammen. Auch Christian ist begeistert: „Richtig klasse ist natürlich auch, dass man weltweit verreisen kann und die Kostenübernahme für einen selbst und den Betrieb vollständig geklärt ist. Außerdem kann ich bis zu 3 Monate ins Ausland gehen, was ich als einen perfekten Zeitraum erachte, da man so einen wirklichen Einblick in ein anderes Unternehmen bekommt, Aufgaben übernehmen kann, aber auch nicht zu lange abwesend ist, um wichtige Inhalte in der Berufsschule zu verpassen.“

Die Informationsveranstaltung, an der fast 40 Auszubildende der Bildungsgänge Kaufleute im E-Commerce, Industriekaufleute und Kaufleute für Büromanagement teilgenommen haben, war ein voller Erfolg. Miriam Pinto, als zuständige Lehrerin für Auslandsaufenthalte für Berufsschüler:innen am Be-rufskolleg des Rhein-Sieg- Kreises in Siegburg, berichtet, dass im Anschluss an den Vortrag viele Fragen der Auszubildenden beantwortet und schon mehrere Auszubildende in individuellen Gesprächen von Frau Hoffmann beraten worden seien. Auch im Nachgang an die Veranstaltung erhält Frau Pinto immer wieder neue Anfragen von Berufsschüler:innen, die durch Mitschüler:innen von der Veranstaltung gehört haben und sich auch für einen Auslandsaufenthalt interessieren. Frau Hoffman meldete in den letzten Tagen erfreut, dass sich schon mehrere Auszubildende der Schule bei ihr gemeldet hätten, um gemeinsam den Auslandsaufenthalt zu planen.

Tabea fasst passend zusammen: „Die Veranstaltung hat mir klar gemacht, dass es gar nicht so schwer ist, sich für Auslandsmonate zu bewerben. Man wird viel unterstützt und ist nicht auf sich allein gestellt.“

Wenn Sie sich für ein Auslandspraktikum im Rahmen Ihrer Ausbildung interessieren, melden Sie sich gerne bei Frau Pinto: m.pintonoSpam@noSpambk-siegburgnoSpam.de