„Crash Kurs NRW – Realität erFahren“: Aktion zur Sensibilisierung junger Autofahrer

Schon zum zweiten Mal in Folge wurde am vergangenen Dienstag, dem 14.02.2017, vom Berufskolleg Siegburg in Zusammenarbeit mit der Polizei NRW der Crash Kurs NRW für Schülerinnen und Schüler der Oberstufen der Höheren Handelsschule in Siegburg und der Außenstellen Eitorf und Neunkirchen-Seelscheid angeboten. Nach der durchweg positiven Resonanz im letzten Jahr entschieden sich die Veranstalter, auch in diesem Jahr noch rechtzeitig vor den Karnevalstagen für eine erneute Durchführung der Aktion.

„Crash Kurs NRW – Realität erfahren. Echt hart“ ist ein Projekt, bei dem Polizisten, Feuerwehrleute, Notfallseelsorger, Notärzte und Verkehrsunfallopfer oder deren Angehörige von ihren Erfahrungen berichten und so den Fahranfängern nahebringen, was passieren kann, wenn Verkehrsteilnehmer unachtsam agieren oder Regeln wie etwa Geschwindigkeitsbegrenzungen missachten. Wissenschaftlich begleitet und evaluiert wird das Projekt durch die Universitäten Köln und Zürich.

Die Notwendigkeit eines solchen Projekts wird allein durch einen Blick auf aktuelle Unfallstatistiken bestätigt. Allein in Nordrhein-Westfalen ereignen sich jährlich etwa 550.000 Verkehrsunfälle, bei denen über 600 Menschen ihr Leben verlieren. Dabei ist der Anteil von jugendlichen Verkehrsteilnehmern bei den Verursachern überproportional hoch. Überhöhte Geschwindigkeit, Alkoholkonsum oder das Nichtanlegen des Sicherheitsgurts sind bei über 50 % der Fälle die Ursachen für Unfälle mit Schwerverletzten oder sogar Toten. Um die jungen Fahrer und Fahrerinnen aufzurütteln und für das Thema zu sensibilisieren, entschieden sich die Veranstalter des Projekts, das seit 2010 durchgeführt wird, bewusst dafür, deren Emotionen anzusprechen.

Durch das Berichten von eigenen Erfahrungen untermalt mit emotionalen Bildern und eindringlicher Musik führen die Akteure den jungen Leuten drastisch die Belastungen vor Augen, die durch schwere Verkehrsunfälle bei allen Beteiligten entstehen. In Sekundenschnelle kann ein Lebenstraum zerplatzen, können Zukunftspläne zerstört sein. Gleichzeitig zeigen die Verantwortlichen auf, wie die meisten Fehler, die zu Unfällen führen, vermieden werden können und welche Verantwortung der Einzelne dabei trägt. Das klare Ziel ist es, die Anzahl jugendlicher Verkehrsopfer drastisch zu reduzieren. Ein Erfolg dieses Projekts ist daher mehr als wünschenswert.

Diese Ansicht teilen auch die jugendlichen Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die sich im Anschluss an die Aktion tief beeindruckt zeigten. Die meisten haben bereits ihren Führerschein, manche besitzen ein eigenes Auto oder werden regelmäßig von ihren Freunden zur Schule oder am Wochenende in die Disko mitgenommen. „Wir werden künftig viel mehr aufeinander achten und auch auf den Fahrer Rücksicht nehmen“, so die Resonanz einer Schülerin. „Die Bilder und Berichte waren schon krass, aber sicher auch wichtig“, so ein anderer Teilnehmer. Allein dass die Schüler zum Nachdenken angeregt werden, ist sehr wichtig. Jeder Verkehrsunfall weniger in Folge des Projekts ist ein riesiger Erfolg.