Digitaler Unterricht als Standard - Auszubildende im Bildungsgang Kaufleute im E-Commerce am Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg profitieren in der Corona-Krise von ihren Erfahrungen

Trotz der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts an vielen Schulen in NRW läuft der digitale Unterricht größtenteils weiter, der zu Zeiten der Corona-bedingten Schulschließungen die einzige Möglichkeit war, Schüler auch weiter zu erreichen und mit Lernmaterialien zu versorgen. Der anfangs noch kontrovers diskutierte digitale Weg scheint sich an allen Schulformen – von der Grundschule über die Gesamtschule bis zum Berufskolleg – zu etablieren, wenn auch bisweilen die nicht immer ausreichende IT-Ausstattung an Schulen und zu Hause das Arbeiten erschwert.

Für die Auszubildenden im Bildungsgang Kaufleute im E-Commerce, der seit Sommer 2018 am Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg angeboten wird, kam der Wechsel vom Unterricht im Klassenraum zum digitalen Lernen nicht ganz so abrupt, denn sie waren es bereits gewohnt, den Großteil der Zeit an multimedialen Endgeräten zu arbeiten.

Seit Beginn ihrer Ausbildung sind die jungen Leute an den Einsatz digitaler Medien gewöhnt, verbringen sie ihren Unterricht doch ausnahmslos in IT-Fachräumen, in die sie nach Belieben auch ihre eigenen Endgeräte mitbringen dürfen. Schon vor den Schulschließungen im Frühjahr fand ein durchgängig papierloses Lernen und Arbeiten im Bildungsgang statt. Mit Microsoft 365 werden den Schülern webbasiert Lernmaterialien in ihren digitalen Kursnotizbüchern über die App OneNote zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus stehen sie mittels Microsoft Teams in Webkonferenzen über Audio und Video mit ihren Mitschülern und Lehrern sowohl im Online-Unterricht als auch darüber hinaus in Kontakt.

„Für uns war der Wechsel vom Präsenz- zum Onlineunterricht aufgrund der Corona Krise gut zu bewältigen. Webkonferenzen ermöglichen es uns in kleineren und großen Gruppen differenzierte und kollaborative Unterrichtssequenzen durchzuführen und mit den Schülern die Lernprozesse und Arbeitsergebnisse zu besprechen,“ so Björn Kettner, der Koordinator des Bildungsgangs E-Commerce am Berufskolleg. „Erfreulicherweise haben es auch die Ausbildungsbetriebe ihren Azubis ermöglicht, am Homeschooling teilzunehmen und unterstützen sie dabei, so dass wir durchweg eine sehr hohe Teilnahmequote haben und den regulären Stundenplan annähernd online durchführen können.“

Durch die freiwillige Möglichkeit, Webkonferenzen oder auch Vorträge von Schülern aufzuzeichnen, können diese auch später noch abgerufen werden, etwa wenn man am Online-Unterricht nicht live teilnehmen kann.

Von den guten Erfahrungen mit Microsoft Teams konnte dank eines regen Austauschs das ganze Kollegium profitieren, denn inzwischen wird die App für fast alle Klassen der Schule genutzt. „Ich sehe das Ganze als eine sinnvolle Ergänzung des regulären Unterrichts. Schüler können ihre Aufgaben digital hochladen und so eine schnelle Rückmeldung erhalten. Aufgaben kann man online über webbasierte Apps und die eigene Cloud erstellen und erspart sich und der Umwelt so unnötiges Ausdrucken. Und wenn es tatsächlich noch einmal zu Schulschließungen kommen sollte, sind wir alle den Umgang mit den Tools bereits gewohnt und können nahtlos weitermachen,“ so Daniela Steffens, Schulleiterin des Berufskollegs.