Abschlussklassen der Höheren Handelsschule sammeln für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Rhein-Sieg

„Wir können auch anders“ – dies wollten die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen der Höheren Handelsschule am Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises Siegburg in diesem Jahr in ihrer Mottowoche unter Beweis stellen. Statt wie in vergangenen Jahren die letzte verbleibende Unterrichtswoche mit mehr oder weniger originellen Spaßaktionen zu füllen, entschied sich der aktuelle Absolventenjahrgang dafür, eine Spendenaktion zu starten. Dass für eine regionale Organisation gesammelt werden sollte, stand schnell fest. Auch, dass man gerne Kinder unterstützen würde. So kamen die Schüler schließlich auf die Idee, den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Rhein-Sieg mit Sitz in Siegburg zu kontaktieren.

Durch unermüdliches Sammeln in den Klassen und bei den Lehrern des Berufskollegs kam so im Rahmen der Mottowoche eine stattliche Summe von 968 € zusammen, die am vergangenen Dienstag – nach bestandenen Abschlussprüfungen – von einer Schülerabordnung an Petra Przewloka, eine der Koordinatorinnen des Kinderhospizdienstes, in den Geschäftsräumen des Vereins überreicht wurde.

Hier setzten sich die Schülerinnen, die gemeinsam mit Kirsten Kudelko und Tim Pieper aus der Bildungsgangleitung der Höheren Handelsschule gekommen waren, mit Petra Przewloka zusammen und nutzen die Gelegenheit, einmal genauer nachzufragen, was der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst leistet. Neben der Arbeit mit bedrohlich oder unheilbar erkrankten Kindern und Jugendlichen nimmt auch die Betreuung von Geschwisterkindern einen großen Raum ein. Für Eltern werden regelmäßig Treffen organisiert, die einen Austausch unter den Betroffenen ermöglichen. Gemeinsame Aktionen wie das jährlich stattfindende Sommerfest gehören ebenso zu den Angeboten des Vereins.

Um die Betreuung der Kinder und Familien leisten zu können, ist der Kinder- und Jugendhospizdienst auf Spenden angewiesen, denn die Krankenkassen übernehmen nur einen sehr geringen Anteil, der der kaum die Kosten deckt. Die Familien werden in der Regel von ehrenamtlichen Betreuern begleitet, die zunächst einen etwa 6-monatigen Befähigungskurs durchlaufen, bevor der erste Kontakt mit den kranken Kindern und ihren Familien hergestellt wird. Denn die Begleitung im Rahmen des Hospizdienstes ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, der nicht jeder gleichermaßen gewachsen ist. „Und das ist auch in Ordnung so“, sagt Petra Przewloka, die unter anderem die Befähigungskurse koordiniert. „Dafür gibt es unsere Kurse ja auch – einerseits, um die ehrenamtlichen Helfer in praktischen und rechtlichen Fragen zu schulen, andererseits um herauszufinden, zu wem diese Aufgabe auch wirklich passt.“

Nach dem Besuch im Büro des Hospizdienstes zeigten sich die Schülerinnen und ihre Lehrer sehr beeindruckt von dem Treffen mit Petra Przewloka. Und waren sich gleichzeitig sicher, dass ihre Spende genau dort angekommen ist, wo sie gebraucht wird. Die Schülerinnen hoffen, mit ihrer diesjährigen Spendenaktion eine neue Tradition an der Höheren Handelsschule des Berufskollegs

begründet zu haben, die von den folgenden Schülergenerationen aufgegriffen wird. Eine Hoffnung, die Bildungsgangleiterin Kirsten Kudelko teilt. „Das Engagement unserer aktuellen Abschlussklassen hat uns sehr beeindruckt. Wir würden uns freuen, wenn sich die nachfolgenden Schüler daran ein Beispiel nehmen.“

Foto: Kirsten Kudelko und Tim Pieper von der Bildungsgangleitung der Höheren Handelsschule mit den Schülerinnen Jenny Rheinisch, Taisha-Jamila Elfgen, Gulbaharey Mir und Najat Afariad sowie Petra Przewloka vom Kinder- und Jugendhospizdienst Rhein-Sieg